Von: Kanape
Crew: Karen und Peter
12. Juli ab Farösund
Ausgangs Farösund nach Osten liegt eine kleine ehemalige Lotseninsel namens Bungeör. Hier hat sich der Bootsclubben Farösund eine Außenstelle eingerichtet und man kann sich sogar im ehemaligen Lotsenhaus als Feriengast einmieten, etwas für „lonesome Wolf“ Anhänger.
In diesem wirklich kleinen Hafen machten wir kurz fest, um die Insel zu erkunden. Der Rundgang dauerte dann auch nur eine halbe Stunde und weiter ging’s Kurs Süden nach Valleviken.
Vorsichtig manövrierten wir durch ein klippenreiches Fahrwasser und kamen in ein enges schlauchartiges Hafenbecken einer ehemaligen Kalksteinverladestation. Man bemüht sich etwas für Wassersport zu tun, aber bei ca. 15 Gastliegeplätze lohnt es sich nicht wirklich.
Rundherum (bremisch : umzu) sind aber diverse Wochenendhäuser im weitläufigen Waldgebiet verstreut, so dass sich die Restauration für die kurze Saison doch wohl lohnt,
zumal der gemeine Schwede im Urlaub gerne entweder essen geht oder draußen grillt
Es gab leckere geräucherte Garnelen mit Aiolicreme auf frischem Brot.
Slite ist die nächste Station. Von weitem sieht man die größte Zementfabrik Skandinaviens.
An und für sich kein Grund einzulaufen, aber hier werden die Rohre für die Nord-Stream Gaspipeline mit Beton ummantelt und das machte uns neugierig. Dazu kommt das Slite der 2größte Ort Gotlands ist und somit Versorgungsmöglichkeiten hat.
Extra für die Gasrohre wurde eine neue Pier gebaut, an der jeden 2ten Abend ein Frachter fest macht und die Rohre auslädt. Diese werden per LKW zum Bearbeiten in das Werk gebracht.
Ein großer wichtiger Auftrag für eine Insel, auf dem Arbeitsplätze Mangelware sind.
In einem riesigen Steinbruch wird Kalksandstein abgebaut, zermahlen und zu Zement verarbeitet.
Natürlich war die Windlage wieder so, dass ein heftigen Schwell in den Hafen stand, begünstigt durch die neue Pier, die bei Ostwindlage den Wellenschlag in den alten Hafen lenkt.
Auf freier See ist die durch die Welle bedingte Schiffsbewegung natürlich und kein Problem,
aber im Hafen, bei entsprechender Windlage, im vertäuten Zustand benimmt sich die Kanape wie ein bockendes Wildpferd, trotz Ruckfender und Spring.
Seit ein paar Häfen treffen wir immer wieder auf eine schwedische Hallberg-Rassy 352.
Auf der Fahrt von Herrvig nach Vändburg habe ich ein paar schöne Aufnahmen von dieser Yacht unter Vollzeug gemacht und sie den Eignern, Gunilla und Tord, angeboten. Wann bekommt man schon Bilder seiner eigenen Yacht bei Brassfahrt? Sie haben sich sehr gefreut und es kam zu einer lustigen angeregten Talkrunde auf schwedisch-norwegisch-englisch und deutsch.
Mit dem Fahrrad fuhren wir 4 dann zum Pensionat Holmhällar zum Essen. Solche Pensionate liegen meistens in der Nähe von Hüttendörfern und bieten neben Übernachtungen für Feriengäste auch Verpflegung an, in diesem Fall eben das Abendbüfett, aber precis um 17.00 Uhr.
Bei einer unserer Radtouren durch diese hauptsächlich mit Kiefern und Wacholder, aber auch vielen Krüppeleichen und Birken, bewachsenen Gegend, entdeckten wir ein provisorisches Mahnmal gegen die Atomkraft. Fernab von jeder Ortschaft hätten wir es hier nicht vermutet.
Bei nächster Gelegenheit, das heißt günstiger Wind, umrundeten wir dann die Südspitze Gotlands.
Ein kräftiger Ostwind mit 5Bft trieb die Kanape erst um das „Kap Hoorn“ der Insel und dann
mit 6-7 kn nach Norden. Nach dieser herrlichen Rauschefahrt machten wir in Klintehamn fest.
Hier nahmen wir Abschied von der „Sonneninsel Gotland“. Mangelns natürlichem Antrieb, kein Wind, ging es unter Motor, aber bei herrlichem Sonnenwetter, wobei wir Ganzkörperbräunug betrieben, über Büxelkrog/ Öland vorbei an der blauen Jungfrau nach Kalmar, wo wir ein paar wohlverdiente „Urlaubstage“ einlegten. Leider wieder bei Regenwetter.
Große Wäsche machen, das Boot ein wenig aufklarieren und eine neue Wasserpumpe einbauen waren die Beschäftigungen, neben Radtouren, Museenbesuche und kaffesieren.
Es grüßt die Kanape-Crew
Karen und Peter
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